Sprache Macht Europa
Sprachenvielfalt als Ressource in Schule und Lehrer*innenbildung
Interkulturalität und Mehrsprachigkeit
Wer tut was, wie und warum?
Drei Schulen und drei Universitäten in drei Ländern (Österreich, Frankreich, Deutschland), sowie als assoziierter Partner die Universität Pristina (Kosovo), entwickelten in den drei Projektjahren (1.2.2022-31.1.2025) gemeinsam ein transnationales, mehrsprachiges und interkulturelles Schulentwicklungskonzept für die Jahrgangsstufen 3-6 (von der Kindheit zur Adoleszenz). Mit der Betrachtung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt Europas als ein konstitutives Merkmal unseres Kontinents, das sie als Chance und Ressource auch und gerade für die Schule begreifen. Aufgrund des starken Zuzugs in unsere Länder sind in unseren Klassenzimmern viele verschiedene Sprachen präsent. Diesen „Schatz“ des gesamten Sprachenrepertoires gilt es gezielt zu nutzen, für die Motivation und Stärkung der Identitätsentwicklung der Kinder.
Die systematische Nutzung und Optimierung einer transferierbaren Spracherwerbskompetenz sowie die Entwicklung gezielter Unterrichts- und Lernstrategien im Rahmen einer modernen Mehrsprachigkeitsdidaktik sind die gewonnenen Projektergebnisse. Das Projekt knüpfte an ein bestehendes und fortzuschreibendes Mehrsprachencurriculum und Mehrsprachenkompetenzmodell an.
Mit Hilfe eigens entwickelter Fragebögen für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen wurde ermittelt, wie der Status quo zu beurteilen ist und in welchen Bereichen sich Handlungsfelder abzeichnen.
Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Einbindung der Elternschaft. Sprachbarrieren wurden überwunden und eine offene, konstruktiv-partizipative Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus konnte gezielt gefördert werden. Die zu entwickelnden Unterrichtskonzepte wurden in bilingualen und in Regelklassen erprobt. Die gewonnenen Erkenntnisse flossen in die Lehrkräfteaus- und fortbildung in den verschiedenen Ländern ein. In multikulturellen, flexiblen Klassenzimmern wurden interaktive Methoden (z.B. Linguistic Schoolscaping) erprobt. Mehrsprachige Künstler(innen) waren beteiligt. Studierende drehten Kurzfilme zum Themenbereich drehen. Prozessbegleitend nahmen die Projektverantwortlichen ihrerseits an mehreren Fortbildungen teil und durchdrangen so das Thema so profund wie möglich. Neben anderen Publikationen wird ein Buch erscheinen, das die Ergebnisse auch wissenschaftlich beleuchtet und einordnet.
Über unsere digitale Plattform „Lingua Creativa“ können sich – auch über den Projektzeitraum hinaus – alle Interessierten durchgehend über den Fortgang des Projekts und die Ergebnisse informieren und aktiv einbringen.
Das Projektende war zugleich der Startschuss der Lingua Creativa und diese wurde in einer feierlichen Veranstaltung im Europäischen Parlament via Livestream am 17. Januar 2025 vorgestellt. Umrahmt von Grußworten aus der Politik und einem wissenschaftlichen Impulsvortrag, wurden die wichtigsten Informationen aus den Fortbildungen in einem Workshop interaktiv erlebbar gemacht.