Aus- und Fortbildungskonzept zur interkulturellen Schulentwicklung

PROJECT RESULT 2

Kurzbeschreibung

In der heutigen Gesellschaft, in der sowohl sprachliche als auch kulturelle Vielfalt alltäglich geworden sind, gelten Mehrkulturalitäts- und Mehrsprachigkeitskompetenz als Schlüssel für eine professionelle Bewältigung des Schulalltags und für einen positiven Umgang mit Schüler:innen, deren Familien ihre sprachlichen und kulturellen Wurzeln oft außerhalb der Länder haben, in denen sie leben.

Übergeordnetes Ziel dieser Projektschiene ist eine Haltungsänderung aller am Schulleben beteiligten Akteur:innen  hin zu einem europäischen  Sprachenbewusstsein und der Wahrnehmung von kultureller Vielfalt als Mehrwert. Daher wird ein Aus- und Weiterbildungskonzept zur interkulturellen Schulentwicklung erarbeitet, um diesbezügliche Professionalität und Handlungsfähigkeit zu erhöhen und systemische Veränderungsprozesse auf allen Ebenen der Schulkultur anzustoßen. Der Fokus dieser Zusammenarbeit der Michael-Friedrich-Wild-Grundschule Müllheim mit der Universität Salzburg, die alle Projektpartner:innen einbezieht, liegt auf den Klassenstufen 3-6, einer Altersgruppe, in der Schüler:innen einerseits entwicklungspsychologisch besonders sensibel für die Entwicklung des weiteren Lernwegs sind und andererseits vor der Herausforderung des Schulwechsels stehen, was einer wichtigen Weichenstellung für eine positive Schulkarriere gleichkommt.

Anhand von Standortanalysen mittels Fragebogenerhebung werden zunächst die Rahmenbedingungen und Erwartungen an ein Schulkonzept in Hinblick auf die Förderung von Mehrsprachigkeit sowie die Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten an den am Projekt beteiligten Schulen differenziert erfasst und ausgewertet: Michael-Friedrich-Wild-Grundschule (Müllheim, Deutschland), École Élémentaire Jean Sturm und Lycée Jean Sturm (Straßburg, Frankreich), Volksschule Kufstein/Sparchen bis Juni 2023, und Mittelschule Kössen ab Juli 2023 (Österreich).

Auf dieser Basis wird ein interkulturelles Schulentwicklungskonzept erarbeitet, das bisherige Erkenntnisse zur Mehrsprachigkeitsforschung und Interkulturalität explizit einbezieht. Vorrangige Ziele sind die Reflexion von Haltungen und Überzeugungen im soziopolitischen Kontext zu fördern und das Handlungsrepertoire zum Einbezug anderer Sprachen und Kulturen zu erweitern, um die Chancengleichheit bei Schulübertritten (Klassenstufen 3-6) und die Effizienz von Entwicklungsvorhaben in der Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten zu erhöhen. Im Austausch mit Lehrkräften an den Partnerschulen wird dieses Konzept zum produktiven Umgang mit Mehrsprachigkeit und kultureller Diversität in verschiedenen Schulstufen und in Gestaltungsräumen der Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten an den verschiedenen Standorten implementiert.

Der Fokus der angeschlossenen Evaluierung zu mehrsprachigkeits- und mehrkulturalitätsrelevanten Aspekten liegt auf dem Potential und der Praktikabilität des Schulentwicklungskonzepts in Bezug auf Veränderungen von Haltungen, Wissen und Fertigkeiten aller am Schulleben beteiligten Akteur:innen . Diesbezügliche Ergebnisse fließen schließlich in ein Aus- und Weiterbildungskonzept ein, das über die Partnerinstitutionen hinaus disseminiert werden kann, um interkulturelle Schulentwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Gestaltung einer gewinnbringenden Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schulen nachhaltig zu fördern.

Handreichungen und Publikationen werden über die digitale Plattform „Lingua Creativa“ (PR 4) zugänglich sein, eine transnationale Veranstaltung für Multiplikator:innen soll das Konzept über die Vorstellung bei internationalen Tagungen hinaus einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.